VW Käfer 1200 Limousine, "Zwitter", Brezel-Fenster

Modellhistorie

VW Käfer, Typ 1

39.900
  • Seltenes Zwitter Modell, Seilzugbremsen, Winker
Angebot

Spezifikationen

Modellhistorie

Käfer 1100 Limousine (1945–1953)

 

Auftakt einer neuen Zeit

Am 27. Dezember 1945 läuft die Produktion des Typ 1 an: Volkswagen startet mit knapp 6.000 Mitarbeitern mit der Montage von insgesamt 55 Fahrzeugen bis Jahresende. Den Volkswagen Typ 1 gibt es zunächst nur für öffentliche Einrichtungen und das britische Militär. Privatleute kommen in nennenswerter Zahl erst nach der Währungsreform im Juni 1948 zum Kundenkreis hinzu.

Der schon 1947 getroffene Entschluss, den Käfer zu exportieren, führt zur über drei Jahrzehnte beibehaltenen Aufteilung in Standard- und Exportmodelle. Das sogenannte Export-Modell (Typ 11A) unterscheidet sich durch einige Chromteile (z. B. Stoßfänger und Radkappen) und eine verbesserte Ausstattung (z. B. verstellbare Vordersitze) vom Standardmodell. Weil die Fertigung einer gewölbten Heckscheibe zu teuer wäre, entscheiden sich die Ingenieure für eine zweigeteilte Scheibe. Daraus entsteht später der Spitzname „Brezel-Käfer“. Charakteristisch ist die matte Lackierung der Anfangsjahre: Die schlechten Lackqualitäten lassen keinen Tiefenglanz zu.

Sein Spitzname etabliert sich alsbald als gängige Bezeichnung – der kleine „Käfer“ wird zum großen Erfolgsmodell.

Käfer 1100 Limousine Modellpflege

1950: Ein Hauch von Luxus

Die Bremsen werden im Export-Modell ab jetzt hydraulisch statt mit Seilzügen betätigt, zudem ist ein Stoffschiebedach lieferbar. Auch hebt sich das Export-Modell mit mehr Chrom vom Standard ab.

1952: Aufwertung innen und außen

Drehfenster in den Vordertüren, Synchronisation der Gänge zwei bis vier, kleinere Räder (15 statt 16 Zoll) und Aufwertung des Interieurs (z. B. Handschuhfachdeckel). Beginn der langen Serie der Vergaser mit den Kennbuchstaben P und C – diese Bezeichnung wird der Käfer behalten, solange ein Vergaser auf seinem Motor thront. Auch äußerlich tut sich etwas: Modelle ab 1952 sind an den glatten Stoßstangen ohne Rille sowie an vergrößerten Stoßstangenhörnern zu identifizieren.

1953: Die erste halbe Million

Im Juli feiert das Werk stolz den 500.000-sten Volkswagen. Sein Anteil an der deutschen Fahrzeugproduktion beträgt 42,5 Prozent.

 

 

Der „Zwitter“ – Brezelkäfer

Die Brezel-Käfer sind heute schon rare Sammlerstücke und in der VW Käfer Szene äußerst begehrte Oldtimer geworden. Wurden nach Kriegsende 1945 die ersten serienmäßig produzierten Volkswagen vorerst nur an die Besatzungsmacht (Großbritannien und USA) sowie für die Post ausgeliefert begann mit der Übernahme des VW Werkes in Wolfsburg nach Übergabe des Leiters Mjr.Ivan Hirst von der britischen Besatzungsarmee an den deutschen Dipl.Ing. Heinrich Nordhoff mit 01. Jänner 1948 die eigentliche Massenproduktion für die Zivilbevölkerung. Der Käfer war unmittelbar nach Produktionsbeginn 1945 (wenn man von den 30 Prototypen aus 1938 und einigen KdF-Produktionen mit Käferkarosserie für ehemalige Nazigrößen einmal absieht) dem KdF – Wagen („Kraft durch Freude“) sehr ähnlich und hatte bis auf kleinere Änderungen (z.B.: Sickenstoßstangen ab 2/1949, Entfall der Antriebskurbel ab 10/1949, „Rheumaklappen 51/52) sein Äußeres fast nicht verändert. Das änderte sich jedoch schlagartig, als am 01.10.1952 der „Zwitter – Käfer“ vom Band lief. Seine Produktion dauerte aber nicht lange, sondern endete bereits am 09.03.1953 ab Fahrgestellnummer 1- 045495. Der Ovali-Käfer folgte nach.

Doch warum sind die Zwitter-Käfer heute so selten und heute fast nicht mehr zu sehen? Dies liegt einzig und alleine in der kurzen Produktionszeit von nur gut 5 Monaten.

Was änderte sich zum Ur-Brezel?

  • Vollkommen neu gestaltetes Armaturenbrett. Das linke Handschuhfach entfiel, der Tacho wanderte zur Fahrerseite, der in der Mitte liegende Winkerschalter wanderte links neben das Lenkrad und wurde durch einen Hebel ersetzt. Ebenso der Starterknopf der links vom Lenkrad platziert wurde. Der Tachometer wurde mit 110 mm Einbaudurchmesser neu gestaltet.
  • In der Fahrer- und Beifahrertür wurde das sehr beliebte dreieckige Schwenkfenster eingeführt.
  • An der Motorhaube wurde die „Pabstnase“ durch eine flachere, gekrümmte
    Kennzeichenbeleuchtung ersetzt.
  • Die Rückleuchten wurden geändert. Das Bremslicht wanderte von der „Pabstnase“ in den oberen Bereich der Rückleuchten (Herzerlleuchten), die übrigens auch die ersten Ovalis noch beibehielten.
  • Der Motordeckel erhielt einen quergestellten Knebelgriff.
  • Die Ziergitter in den vorderen Kotflügeln wechselten von kreisrund auf oval.
  • Kleinere, aber breitere Reifen (von 5.00-16 auf 5.60-15).
  • Einführung des Halbsynchrongetriebes beim Exportmodell (2., 3. und 4. Gang).
  • Innenraumbeleuchtung wechselt von hinten über dem Brezel nach links vorne neben dem Fahrer.
  • Sechsblatt Federstäbe in der Vorderachse sowie veränderte Vorderrad- und Hinterradaufhängung.
  • Der Signalkopf am Lenkrad bekommt das Wolfsburger Wappen, an der Kofferraumhaube auch das Wolfsburger Wappen für den Export Käfer.

Dies waren nur die wichtigsten Änderungen.

Im Grunde genommen hätte der Ovali – Käfer schon 5 Monate früher in Produktion gehen sollen. Man hatte jedoch noch sehr viele Karosseriebleche vom Brezel übrig, die erst einmal aufgebraucht werden sollten. Im Grunde genommen ist also der Zwitter-Brezel dem Nachfolger Ovali technisch sehr ähnlich. Der Ovali wurde viel länger produziert, nämlich vom 10.03.1953 bis einschließlich 31.07.1957, bis er vom „Rechteck-Käfer“ am 01.08.1957 abgelöst wurde.